Jodelmusical «uf immer und ewig»
Jodelmusical – Das pure Kulturerlebnis
Vor vier Jahren als Novum durchgestartet, hält auch die zweite Produktion problemlos ein, was von einem Musical erwartet wird. Enorme Stimmenvielfalt, gepaart mit szenisch passenden Tanzelementen; in «uf immer und ewig» nimmt die Kurzweil das Publikum definitiv in seinen Besitz.
Die Spannung war gross und die Darstellerequipe mit all ihren Elementen sah sich enorm gefordert. Der Gesellschaft nach dem Grosserfolg von «Stilli Zärtlichkeite» eine neue Aufführung mit Nachhaltigkeit zu präsentieren, verlangte von allen Beteiligten einen bedingungslosen Einsatz. Stehende Ovationen an der Premiere in Wattwil waren der wohlverdiente Lohn. Was im Thurpark gesanglich und instrumental geboten wurde, kann im Musicalgenre sehr wohl als erstklassig eingestuft werden. Eine leichtfüssige Geschichte wurde zudem von Regie und Choreo derart geschickt inszeniert, dass sich das Publikum vom ersten Moment an beheimatet fühlte.
Jodelklänge der höchsten Liga
Schon wie beim ersten Jodelmusical wird auch in «uf immer und ewig» vom Solo bis Chorgesang in allen Formationsgrössen gejodelt. Voluminöse Stimmen mit perfekter Tonsicherheit wallen in den Raum. Die zwölf Darsteller ergänzen sich von mächtigem Bass bis zu hell klingenden Tenorstimmen hervorragend. Natürlich mussten die ausgewählten Lieder und Jodelmelodien auch den jeweiligen Protagonisten angepasst werden, was den Zuständigen aber sehr wohl gelungen ist. Nicht wenige Uraufführungen und frische Arrangements fanden den Weg zum Publikum, was der Produktion unweigerlich zusätzliche Farbe verleiht. Der Multiinstrumentalist Simon Lüthi hat dabei tief in seine Ideenkiste gegriffen. Thematisch passende Lieder, gefühlvoll begleitet vom fünfköpfigen Orchester, tragen dabei in ihrer Melodik klar die Handschrift des Toggenburgers.
Ausstrahlung gefunden
Beim ersten Jodelmusical schon als Regisseur tätig, sah sich Peter Zimmermann auch diesmal einer üppigen Aufgabe ausgesetzt. Diese hat er auch diesmal mit Bravour bestanden. Eine relativ einfache Handlung abwechslungsreich zu inszenieren, habe schon viel Engagement verlangt, wie der auf verschiedenen Bühnen tätige Zürcher lachend festhält. Zum Glück habe er aber, wie schon bei der ersten Produktion, auf die bewährte Mithilfe der Berner Choreografin Franziska Flückiger zählen können. Dies schlug sich sichtlich auch bei den tänzerischen Einlagen nieder. Noch mehr Bewegung, mit Anmut oder Rasse ausgeführt, als beim ersten Jodelmusical, beglückten die Szenerie sehr positiv. «Ja, es wurde uns ein stattliches Übungsprogramm vorgelegt. Aber jetzt macht es unheimlich Spass», erzählt die Hauptdarstellerin Barbara Klossner glücklich. Die rundum gelungenen Premieren in Wattwil haben dem aus verschiedenen Regionen der Schweiz stammenden Ensemble den wohlverdienten Applaus gebracht. Und was für den Projektleiter Erwin «Buba» Bertschy noch wichtiger ist: Den hohen Anforderungen einer zweiten Produktion konnte standgehalten werden.